Genexperiment - Forscher versuchen alle 21.000 Gene einer Maus auszuschalten

In einem Genexperiment wollen Forscher alle 21.000 Mausgene deaktivieren für weitere Erkenntnisse

Von Cornelia Scherpe
20. Juni 2011

Die Genetik hat sich in großen Sprüngen entwickelt. Immer mehr Gene sind entschlüsselt und ihre Funktionen verstanden. Für die Medizin ist das eine wichtige Entwicklung. Damit man versteht, wie ein Gen arbeitet und wofür es zuständig ist, muss man es im Experiment deaktivieren und die körperlichen Folgen beobachten. Seit Jahren wird dies in Tierexperimenten getan. Doch Körper sind so komplex, dass es noch immer Gene gibt, die wir nicht verstehen.

Deaktivierung aller Gene

Ein aktuelles Experiment will die Erkenntnisse noch weiter vorantreiben und wagt das Große: es versucht seit 2009 alle Gene einer Maus nach und nach auszuschalten. Bisher konnte man in zwei Jahren schon 9.000 Gene deaktivieren, eine Maus besitzt jedoch nach Schätzungen 21.000. Die Forscher glauben aber, in den weiteren Jahren tatsächlich jedes Gen einmal deaktiviert zu haben. Da alle Säugetiere in ihrem Aufbau recht ähnlich sind, können die Erkenntnisse über die Mäuse im Großen und Ganzen auch auf den Menschen übertragen werden.