Intelligenz bei Schimpansen teilweise vererbbar - Geschlecht oder Umwelt weniger wichtig

Von Ingo Krüger
11. Juli 2014

Schon lange diskutieren Wissenschaftler darüber, in wieweit Intelligenz der Eltern auf Kinder übertragen wird, oder ob auch andere Einflüsse von Bedeutung sind.

Derzeitig geht man davon aus, dass Intelligenz zwar erblich sei, die Gene jedoch nur ein Potenzial bestimmen und keinen festen IQ-Wert. Eine Studie mit Schimpansen, deren Erbgut zu 99 Prozent mit dem des Menschen übereinstimmt, liefert nun aufschlussreiche Informationen.

Verantwortliche Gene noch nicht identifiziert

Bei einem Intelligenztest mit den Affen, bei dem sie 13 unterschiedliche Aufgaben lösen mussten, zeigte sich, dass einige Tiere besser abschnitten als andere. Geschlecht oder Umwelteinflüsse spielten bei den Resultaten kaum eine Rolle, wohl aber die Verwandtschaft der Schimpansen untereinander.

Einige, aber nicht alle der geistigen Eigenschaften stellten sich als vererbbar heraus. Doch es ist den für die Untersuchung verantwortlichen Forschern nicht klar, welche Gene genau die beobachteten individuellen Unterschiede begründen.

Weitere Studien könnten ihrer Ansicht nach möglicherweise zur Entdeckung von Kandidatengenen führen, die sich im Verlauf der Evolution des Menschen geändert haben. Dabei könnten sich einige, für den Menschen typische Spezialisierungen des Erkenntnisvermögens herausgebildet haben.