Neues Computermodell ist Krankheiten wie Parkinson und Chorea Huntington auf der Spur

Von Cornelia Scherpe
8. Juli 2013

Das menschliche Gehirn ist so komplex, dass auch die moderne Wissenschaft ihre Probleme damit hat. Der Mensch ist noch weit davon entfernt, den genauen Aufbau zu verstehen. Die Forschung lässt sich allerdings davon nicht abschrecken. Ein Team aus Wissenschaftlern beschäftigt sich in einem neuen Projekt mit den Basalganglien im Gehirn.

Techniker und Biologen haben ein Modell am Computer entwickelt, dass in der Lage ist, die Zusammenarbeit von mehreren Hirnarealen zu verstehen. Bekannt ist, dass die Basalganglien zum einen mit der Cortex und zum anderen mit dem Thalamus in einem Kontakt stehen. Zudem weiß man, dass sie es sind, die bei Morbus Parkinson defekt sind. Auch das Tourette-Syndrom und Chorea Huntington lassen sich auf Störungen der Basalganglien zurückführen.

Das bekannte Wissen wurde gesammelt und von den Technikern in ein Programm eingepflegt. Man erhofft sich vom Modell weitere Aussagen zur genauen Funktion des menschlichen Gehirns. Durch simulierte Beschädigungen will man zudem erkennen, wie sich die einzelnen Verletzungen auf die Funktion auswirken. Dies soll möglich werden, indem das Modell vor und nach der simulierten Beschädigung diverse Aufgaben erfüllen muss.

Langfristig erhofft man sich dadurch weitere Erkenntnisse über Krankheiten wie Parkinson oder Chorea Huntington. Indem man mehr über die genauen Abläufe bei den sichtbaren Funktionsstörungen weiß, erkennt man vielleicht neue Ansätze, um die Krankheiten zu verlangsamen, aufzuhalten, oder sogar umzukehren. Um den Wert des Computermodells zu erkennen, sollen während der Studie die gleichen Aufgaben auch von Probanden mit den jeweiligen Krankheiten gelöst werden. Auf diese Weise möchte man Vergleichsdaten erlangen.