Große Gehirne sind bei Tieren nicht immer sinnvoll

Von Alexander Kirschbaum
7. Januar 2013

Große Gehirne sind evolutionsbiologisch nicht immer von Vorteil, da ihr Energiebedarf enorm hoch ist, wodurch andere Organe benachteiligt werden. Für viele Tierarten war es daher nicht sinnvoll, größere und leistungsstärkere Gehirne zu entwickeln. Schwedische Forscher haben dies erstmals anhand von Guppys, kleinen Fischen, nachgewiesen.

Die Forscher züchteten eine Gruppe Guppys mit besonders großen Gehirnen und eine Gruppe mit einem kleineren Denkorgan. Dann untersuchten sie in speziellen Tests, ob den Tieren eine höhere Intelligenz größere Vorteile bietet. Tatsächlich konnten die schlaueren Guppys besser die Größe von Fischschwärmen einschätzen, was ihnen im Überlebenskampf helfen könnte.

Die überlegenen kognitiven Fähigkeiten der intelligenteren Fische gingen jedoch auf Kosten ihres Verdauungssystems. Das Verdauungssystem der schlaueren Guppys war durchschnittlich rund 20 Prozent kleiner als das der anderen Gruppe. Dadurch konnten die Fische mit einem großen Gehirn weniger Energie zu sich nehmen und zeugten letztendlich auch weniger Nachkommen.