Neuroprothese verbessert bei Affen die Hirnleistung

Von Cornelia Scherpe
20. September 2012

In den USA haben Forscher an einer neuen Neuroprothese gearbeitet. Diese soll als Implantat direkt ins Gehirn gepflanzt werden und dort die Leistung messbar steigen. Eine ausgearbeitete Version dieser Neuroprothese wurde nun zum ersten Mal bei Rhesusaffen eingesetzt. Die Primaten reagierten ausgesprochen gut auf die Hirnimplantate und tatsächlich konnten die Forscher eine Steigerung ihrer kognitiven Fähigkeiten messen.

Den Tieren wurden je zwei Elektroden eingepflanzt. Beide wurden mit dem präfrontalen Cortex verbunden und sollten diesem Hirnareal einmal als Input und einmal als Output dienten. In der Elektrode des Input kamen Reize aus der Umwelt an und wurden dann von der Elektrode des Output an andere Areale des Gehirns weitergeleitet. Getestet wurde die leistungssteigernde Wirkung der Implantate durch ein Computerspiel. Die Affen mussten sich Symbole auf einem Bildschirm merken und wiedererkennen. Durch eine Belohnung bei jeder richtigen Antwort wurden die Tiere zum Mitarbeiten animiert. Der Test wurde einmal mit aktiviertem Implantat und einmal mit deaktiviertem Implantat gemacht und jedes Mal wurden die Hirnströme der Tiere gemessen. Tatsächlich steigerte sich die Anzahl der richtigen Durchläufe, nachdem die Affen auf die Neuroprothese zurückgreifen konnten.

Die Forscher sind begeistert und sehen in diesem Implantat echtes Potential für den Menschen. Vor allen Dingen Patienten, die durch eine Hirnverletzung einmal vorhandene Fähigkeiten eingebüßt haben, könnte man auf diesem Wege vermutlich helfen. In naher Zukunft sei mit einer Behandlungsoption aber noch nicht zu rechnen, da noch viele Studien vorab durchgeführt werden müssen.