Selbstlosigkeit ist im wahrsten Sinne des Wortes Kopfsache - diese Menschen haben mehr Gehirn

Von Cornelia Scherpe
13. Juli 2012

Das Gehirn eines jeden Menschen ähnelt sich im Grunde seines Aufbaues. Je nach emotionellen Erfahrungen, der Bildungswege und durch Krankheiten können sich die Hirne jedoch in ihrem genauen Aufbau leicht unterscheiden. Nun haben Forscher herausgefunden, dass selbstlose Menschen nicht nur durch ihr Handeln sichtbar anders ticken. Das Anderssein ist nun auch für die Medizin messbar. Das Gehirn von solch altruistischen Menschen ist in der Tat größer als das Hirn von Egoisten. Genau zwischen Scheitellappen und Schläfenlappen scheint das Zentrum für die Großzügigkeit zu liegen. Untersuchungen haben gezeigt, dass die freigiebigen Menschen hier mehr graue Hirnsubstanz vorweisen können.

In einem Experiment wurden Menschen gebeten, Geld zwischen einem Fremden und sich selbst aufzuteilen. Die Größe der Areale im Hirn und die Hirnströme wurden dabei gemessen. Es zeigte sich, dass die Hirnaktivität freigiebiger Menschen durch das Mehr an Hirnmasse in der genannten Region erst dann deutlich stieg, wenn es um große Mengen Geld ging. Bei den Egoisten dagegen, war die kleine Region schon bei niedrigen Beträgen sehr aktiv.

Für die Neurologen ist das endlich der erste biologische Beweis für diesen Unterschied. Allerdings sehen sie das altruistische Gebaren mancher Menschen nicht als angeborene Komponente. Die Erziehung und die Erfahrung mit anderen prägt uns deutlich mehr. Es ist daher denkbar, dass Altruisten nicht mit dem Mehr an grauer Substanz zwischen Scheitel- und Schläfenlappen geboren werden, sondern die Region mit den Jahren ausgebaut wird. Es wäre natürlich auch der umgekehrte Fall denkbar, dass alle mit der gleichen Menge geboren werden, egoistische Menschen die Region aber verkümmern lassen.