Neues über unser Gehirn - Neurowissenschaftler entdecken zwei unabhängige Speicherplätze

Von Cornelia Scherpe
22. November 2010

Das menschliche Gehirn ist extrem komplex. Sein Aufbau ist so kompliziert, dass die Wissenschaft noch längst nicht alle Areale mit ihren Funktionen erschöpfend entschlüsseln konnte.

Nun aber konnten Neurowissenschaftler ein neues Stück des Puzzles einfügen. Unser Gehirn benutzt beim Speichern von Informationen zwei unabhängige Speicherplätze. Bekannt war bisher nur eines: das Areal des Hippocampus. Doch das ist nicht allein. Auch im oberen Stirnlappen und dem unteren Scheitellappen sitzt eine Speicherzentrale.

Dort werden offenbar vor allen Dingen "oberflächliche" Informationen gespeichert. Befinden wir uns zum Beispiel in einer Diskussion, so wird der Hippocampus die für uns wichtigen Inhalten bearbeiten, während das Unwichtige wie Kleidung des Gesprächspartners aber auch unbewusst gespeichert wird - im zweiten Speicherplatz.

Die Wissenschaftler sind begeistert. Das Gehirn kann damit unglaublich gut filtern. Wenn sich jedoch jemand zu sehr auf Oberflächlichkeiten konzentriert, kann das bewirken, dass das zweite Netzwerk aktiver ist, als der Hippocampus und somit wichtige Informationen verloren gehen.