Belohnungsreize: Linke und rechte Gehirnhälfte können unabhängig voneinander motiviert werden

Belohnungsreize im Gehirn werden jeweils nur auf einer Seite verarbeitet, die andere ist unbetroffen

Von Laura Busch
12. Juli 2010

Wissenschaftler des Pariser "Institut du Cerveau et de la Moelle épinière" haben herausgefunden, dass Gehirnhälften unterschiedlich stark motiviert sein können.

In aufwendigen Testreihen wurden 33 Probanden Bilder von Münzen mit unterschiedlichem Wert gezeigt, während sie sich auf einen Punkt auf einem Computerschirm konzentrieren sollten. Die Bildchen tauchten entweder auf der linken oder rechten Seite des Sichtfeldes auf, jedoch jeweils nur so kurz, dass sie nicht bewusst wahrgenommen werden konnten. Die Teilnehmer wurden zusätzlich jeweils gebeten entweder auf der linken oder rechten Seite einen Hebel zu bedienen.

Obwohl die Probanden nie genau sicher sein konnten, auf welcher Seite das Bildchen aufgetaucht war, waren sie dann motivierter, wenn die Münze auf der Seite aufgetaucht war, auf der sie auch gebeten worden waren, den Hebel zu bewegen. Dies galt jedoch nur, wenn eine Münze mit höherem Wert erschien. "Offenbar werden die unbewussten Belohnungsreize in neuronalen Schaltkreisen auf der einen Seite des Gehirns verarbeitet und gelangen gar nicht in die andere Hirnhälfte", schlussfolgerte das Forscherteam in seinem Bericht.