Botenstoff hilft dem Gehirn, Entscheidungen zu treffen

Die Bildung eines Gedankens durch den Botenstoff GABA

Von Ingo Krüger
16. Januar 2015

Unser Gehirn lenkt unser Denken und Handeln und ist damit auch für unsere Entscheidungen verantwortlich. Für alle Tätigkeiten laufen Informationen in unserem Hirn zusammen. Doch wie entstehen aus diesen Mitteilungen Entscheidungen?

Funktion des Botenstoffs GABA

Österreichische Neurowissenschaftler haben die Funktion des Botenstoffs GABA genauer untersucht. Er bewirkt, dass ein kleiner Anteil hemmender Nervenzellen andere Nervenzellen beruhigen.

Diese sogenannten Korbzellen besitzen eine starke einschränkende Wirkung auf Hirnschaltkreise. Je größer die Entfernung ist, desto geringer fällt dieser Einfluss aus.

Entgegen der Annahme erlaubt es die schwächer werdende Hemmung den Korbzellen, eine große Anzahl an Nervenzellen exakt in ihrer Aktivität zu steuern und dadurch zu synchronisieren.

Aus der Synchronisierung ganzer Hirnareale entwickeln sich rhythmische Hirnaktivitäten wie etwa Gamma-Oszillationen, die eine entscheidende Funktion bei höheren geistigen Vorgängen erfüllen. Dazu zählt auch das Treffen von Entscheidungen.

Die Überlegung, dass die Regulation von Hirnnetzwerken von einer entfernungsabhängigen Hemmung abhängt, ist neu in der Wissenschaft. So lässt sich möglicherweise erklären, wie aus der Aktivität von 100 Milliarden einzelner, aber verbundener Nervenzellen ein Gedanke entsteht.