Energiebedarf des Gehirns bremst das Wachstum von Kindern

Von Ingo Krüger
26. August 2014

Das Gehirn benötigt eine bestimmte Menge an Energie, um optimal zu funktionieren. Es braucht neben Kohlenhydraten auch bestimmte Fette, Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Sie sind etwa in Bananen enthalten und in Nüssen mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Nur so kann das Gehirn arbeiten. Ein Fünftel der gesamten Energie, die ein erwachsener Mensch verbrennt, verbraucht unser Denkorgan.

Im Alter von fünf Jahren verlangsamt sich das Kindeswachstum

Kinder im Wachstum haben jedoch noch einen weit höheren Energiebedarf, wie US-Wissenschaftler jetzt herausfanden. Demnach verbraucht das Gehirn eines ungefähr fünf Jahre alten Kindes 66 Prozent der Energie, die der Körper insgesamt im Ruhezustand benötigt. Dies hat zur Folge, dass sich in der Regel in diesem Alter das Wachstum von Kindern verlangsamt.

Das große und komplexe Gehirn des Menschen hat einen so großen Energiebedarf, dass der restliche Körper sein Wachstum bremsen muss. Ab dem fünften Lebensjahr sinkt der Glukosebedarf des Gehirns allmählich wieder und der Körper beschleunigt sein Wachstum bis zur Pubertät.

Die Forscher sehen in ihrer Analyse die alte Vermutung bestätigt, dass die außerordentliche Lernfähigkeit des Kindergehirns auf Kosten der Wachstumsgeschwindigkeit des Körpers geht. Das besagt jedoch nicht, dass Kinder viel Zucker benötigen, um sich geistig und körperlich gut entwickeln zu können. Der Körper kann die erforderliche Glukose ebenfalls aus anderen Nährstoffen wie Fett oder Eiweißen produzieren.