Die richtigen Nährstoffe für ein gesundes Gehirn

Von Beke Enderstein
3. Juni 2014

Forschungsergebnisse aus Norddeutschland zeigen, dass eine spezielle Diät, welche auf einem hohen Anteil an Fett bei reduzierter Aufnahme von Eiweiß und Kohlenhydraten basiert, die Gehirnzellen schützen könnte. Diese so genannte "ketogene Diät" versetzt den Organismus in einen Hunger ähnlichen Stoffwechselzustand - dabei werden aus Fett Ketonkörper synthetisiert.

Wirkmechanismus von Ketonkörpern untersucht

Letztere wurden am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität zu Lübeck in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikums Schleswig-Holstein unter die Lupe genommen - dabei konnte der Wirkmechanismus aufgedeckt werden. Vermutlich werden dabei entzündungshemmende Faktoren gebildet.

Diese neuen Erkenntnisse wollen die Forscher nutzen, um Medikamente für die Therapie von neurologischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Schlaganfälle oder Alzheimer zu entwickeln.

Ähnliche Wirkung wie Ketonkörper bei Nikotinsäure entdeckt

Wie die Forschungsergebnisse zeigen, können die Ketonkörper im Rahmen einer ketogenen Ernährung Entzündungsprozesse im Gehirn beeinflussen. Über einen Rezeptor werden die Ketonkörper an den Entzündungszellen angeheftet. Da auch Nikotinsäure eine ähnliche Schutzwirkung wie die Ketonkörper haben soll, könnte diese zukünftig alternativ zur ketogenen Diät Patienten mit neurologischen Erkrankungen in Form von Tabletten verabreicht werden. Denn die spezielle Diät wird aufgrund des hohen Fettgehalts und Geschmacks nicht selten kritisiert.

Nikotinsäure wird hingegen bereits seit langer Zeit zur Senkung des Cholesterinspiegels verwendet, hat darüber hinaus einen Einfluss auf das Schlaganfall-Risiko und könnte zusätzlich positive Effekte bei weiteren Erkrankungen des Gehirns zeigen. Diese Forschungsergebnisse geben Hoffnung auf neue Therapieformen bei neurodegenerativen Erkrankungen.