Dem Ekel auf der Spur - warum wir uns ekeln

Von Ingrid Neufeld
13. März 2013

Eine Studie der London School of Hygiene and Tropical Medicine ist der Frage nachgegangen warum sich Menschen ekeln. Rund vierzigtausend Menschen wurden über ihre Gründe für Ekelgefühle befragt. Im Ergebnis stellte sich heraus, dass Menschen dazu neigen, sich insbesondere vor gesundheitsgefährdenden Dingen zu ekeln. Denn Ekel hat eine Schutzfunktion, so vermeiden wir es giftige Substanzen zu essen, oder schmutzige Nahrung zu uns zu nehmen. Der Ekel bewahrt uns vor Krankheiten. Darum gibt es auch so viele ekelige Gerüche. Sie appellieren sofort an unser Alarmsystem und warnen: Achtung besser nicht essen - lebensgefährlich. Ekel ist also genetisch angelegt.

Doch das beantwortet nicht die Frage, weshalb wir uns vor ungiftigen Dingen, wie Würmern oder Spinnen, ekeln. Solche Abneigungen entstehen in Abhängigkeit von der Kultur. Rohe Eier gelten bei den Chinesen als Delikatesse, wir ekeln uns davor. In Tests mussten sich Europäer fast übergeben, wenn sie so ein glibbriges Ei angeboten bekamen. Die Asiaten verhalten sich ähnlich wenn sie französischen Blauschimmelkäse sehen.

Ekel ist zwar genetisch angelegt, doch wovor wir uns ekeln wird auch anerzogen. Manchmal verändern sich auch Vorstellungen von Ekel. Inzwischen finden es viele ekelig, wenn Frauen an Beinen, oder unter den Achseln behaart sind. Vor noch nicht einmal zwanzig Jahren waren Achselhaare völlig normal.