Weshalb der Mensch Distanz zu seinem Gegenüber hält

Ob ein Mensch distanziert wirkt, wird in der Hirnregion Amygdala entschieden

Von Viola Reinhardt
7. September 2009

Jeder kennt es aus eigener Erfahrung. Ein Mensch kommt einem körperlich viel zu nah und man erlebt fast ein beklemmendes Gefühl. Forscher des Califonia Institute of Technology (USA) fanden nun heraus in welchem Bereich des Gehirns hier die Reaktionen dafür ausgelöst werden.

Amygdala als verantwortliches Gefühlszentrum

Amygdala wird die Region genannt, die für die Entstehung der Gefühle Aggression und Angst verantwortlich ist. Innerhalb der Studie und den daraus resultierenden Ergebnissen, war eine bestimmte Frau sehr hilfreich, deren Amygdala eine Zerstörung aufzeigt. Aufgrund dessen kann die Frau in den Gesichtern anderer Menschen weder Glaubwürdigkeit noch Angst ablesen.

Mit einer Liebenswürdigkeit ausgestattet, erlaubt diese Frau ein Näherkommen bis auf einen Abstand von 34cm. Bei allen weiteren Testpersonen zeigt sich dagegen, dass die doppelte Distanz bevorzugt wird, wenn ein anderer Mensch sich nähert. Dank der Zuhilfenahme eines Magnetresonanztomografen konnten zudem die Wissenschaftler feststellen, dass die Amygdala schon dann reagiert, wenn man nur das Gefühl hat ein anderer sei in der Nähe.

Aktiviert wird die Amygdala durch Bilder, Gerüche, Geräusche und körperlicher Nähe, wobei sie gleichzeitig den sozialen Abstand zu anderen Menschen steuert.