Glück gestern und heute - die Prioritäten ändern sich

Beim Vergleich zweier Umfragen von 1938 und heute wurde klar, dass sich die Gewichtung von Glücksfaktoren verschoben hat

Von Dörte Rösler
9. Juni 2015

Die Frage nach dem Glück beschäftigt die Menschen seit Jahrhunderten. Die Werte, die für ein glückliches Leben verantwortlich gemacht werden, wandeln sich jedoch.

Englische Forscher wiederholten ein Experiment aus dem Jahr 1938. Die Teilnehmer hatten jeweils 10 Antwortmöglichkeiten auf die alte Frage: "Was ist Glück?" Daraus erstellten die Wissenschaftler eine Hitliste der Glücksfaktoren - gestern und heute.

Der Vergleich ist spannend. Und auch das Setting der Studie unterscheidet sich. Im Jahr 1938 mussten die Forscher noch in der Zeitung inserieren, um Antworten zu bekommen. Insgesamt 226 Menschen meldeten sich und gaben Auskunft über ihre persönlichen Prioritäten. Als wichtigsten Faktor für Glück nannten sie

Freunde und Familie als Glücksfaktor

In der aktuellen Umfrage hat sich die Gewichtung verschoben. Sicherheit ist als Glücksfaktor auf den dritten Platz gerutscht. Davor rangieren jetzt Freizeit und Humor. Die Religion landete auf dem letzten Platz.

Psychologen werten dieses Ergebnis so: angesichts

  • wirtschaftlicher,
  • politischer und
  • privater

Unsicherheiten konzentrieren wir uns stärker auf das, was wir gerade erleben. Zeit mit der Familie und Spaß mit Freunden machen uns glücklicher als Geld oder der Glaube.

Eigene Werte entwickeln

Während die Religion früher ein wichtiger Schirm-Faktor für das Glück war, suchen die Menschen ihre Erfüllung heute in eigenen Glaubensregeln. Statt einer traditionellen Religion zu folgen, entwickeln sie individuelle Wertesysteme, oft aus verschiedenen spirituellen Richtungen kombiniert.