US-Forscher wollen Mikrochip-Implantat entwickeln, welches das Erinnerungsvermögen verbessern soll

Von Melanie Ruch
16. Mai 2013

Im Gehirn des Menschen ist der sogenannte Hippocampus für die Speicherung von Erinnerungen zuständig. Menschen, bei denen diese Hirnregion durch eine Krankheit oder einen Unfall beschädigt wurde, könnten bald mit einem Mikrochip-Implantat zu ihrem Erinnerungsvermögen zurückfinden, jedenfalls wenn es nach einer aktuellen Forschungsarbeit mehrerer US-Universitäten geht.

Amerikanische Forscher haben nämlich herausgefunden, wie die Abspeicherung von Erinnerungen im Gehirn funktioniert und vor diesem Hintergrund Tests an Ratten und Affen durchgeführt, die zeigten, dass ein Siliziumchip alle Aufgaben des beschädigten Hippocampus übernehmen und die elektrische Übertragung der Neuronen im Gehirn nahezu perfekt nachahmen kann. Dadurch könnten vergessene Erinnerungen zwar nicht wieder zugänglich gemacht, aber das generelle Erinnerungsvermögen deutlich verbessert werden.

In den kommenden Jahren soll sich der Mikrochip auch bei menschlichen Probanden beweisen. Womöglich könnte der Chip dann auch der Vergesslichkeit von Alzheimer-Patienten entgegenwirken. Bis dahin wird aber noch einiges an Forschungsarbeit nötig sein, da bei Alzheimer gleich mehrere Regionen des Gehirns betroffen sind.