Angst vor Demenz - eine gewisse Vergesslichkeit im Alter ist normal

Von Ingrid Neufeld
8. März 2013

Wo hört die Vergesslichkeit auf und wo beginnt die Demenz? Das ist eine Frage, die sehr schwer zu beantworten ist. Auch deshalb weil nicht nur der Kranke, sondern auch die Angehörigen nicht wahrhaben wollen, dass die Familie von Demenz betroffen ist.

Die häufigste Ursache für Vergesslichkeit ist Alzheimer, die Diagnose, die auf 60 bis 70 Prozent der Demenzkranken zutrifft. Dann gibt es noch die Pick-Krankheit, oder frontotemporale Demenz. Bei dieser Form kommt es zu Sprach- und Verhaltensstörungen. Das zeigt sich darin, dass sich der Betroffene enthemmt zeigt und sich das Sexualverhalten ändert.

Bei einer Alzheimer-Demenz gehen Gedächtnisleistungen zurück. Vor allem das Kurzzeitgedächtnis lässt nach. Erinnerungen aus der Kindheit sind dafür sehr lebendig. Vergesslichkeit allein ist noch keine Demenz, erst die Beeinträchtigung im Alltag macht sie dazu. Normale Tätigkeiten wie die Essensaufnahme werden vergessen. Doch diese Veränderungen kommen sehr allmählich. Orientierungsstörungen sind ein weiterer Hinweis auf Demenz. Wortfindungsstörungen kommen erst später hinzu.

Wer den Eindruck hat, dass sich ihr Zustand in den letzten ein bis zwei Jahren verändert hat, sollte das vom Arzt abklären lassen. Langsame Veränderungen sind das Zeichen. Eine gleichbleibende Vergesslichkeit ist unbedenklich.

Für eine Abklärung ist auch ein Gespräch des Arztes mit den Angehörigen notwendig. Die Bereiche Gedächtnis, Kontrolle und Aufmerksamkeit funktionieren bei einem Demenzkranken nicht mehr. Wer in zwei dieser Bereiche Defizite aufweist, die vom Altersdurchschnitt abweichen und wenn er zudem im Alltag schlecht zurechtkommt, weist das auf eine Demenz hin.

Eine gewisse Langsamkeit im Alter ist normal. Das gilt für das Lernen von Vokabeln genauso wie für die Tätigkeiten im Alltag. Deshalb sollte man sich keine unnötigen Gedanken machen. Doch bei Verunsicherung gilt: Eine Abklärung durch den Arzt gibt Sicherheit.