Gutes Gedächtnis mit Schattenseiten

Von Ingo Krüger
22. Mai 2012

Ein gutes Gedächtnis hat auch seine negativen Seiten. Dies zeigt eine Studie Schweizer Wissenschaftler.

Menschen, die über eine Genvariante namens PRKCA verfügen, können emotional aufgeladene Erinnerungen wesentlich besser abrufen als Personen, die dieses Gen nicht haben. So ergab eine Überprüfung im Kernspintomographen, dass bei den Testpersonen mit PRKCA zwei Gehirnareale, die im Zusammenhang mit dem emotionalen Gedächtnis stehen, besonders aktiv waren.

Das bessere Gedächtnis hat aber auch Nachteile. So fanden die Forscher heraus, dass die Genvariante die Auswirkungen von schlimmen Erlebnissen, wie posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), vergrößert. Die Studie ergab, dass Flüchtlinge des Bürgerkriegs in Ruanda mit dem Gen PRKCA stärker unter Erinnerungen an die schrecklichen Erlebnisse litten als Personen ohne dieses Gen. Symptome von PTBS traten bei ihnen überdurchschnittlich häufig auf.