Leistung des Gehirns - auch Senioren können noch dazu lernen

Von Cornelia Scherpe
9. Dezember 2011

Bei vielen Menschen nimmt die Leistung des Gehirns mit zunehmenden Alter langsam, aber sicher ab. Dies ist ein natürlicher Prozess. Wann dieser aber beginnt und wie schnell er fortschreitet, können wir mitbestimmen. Forscher haben nämlich ermittelt, dass auch im hohen Alter noch neue Nervenverbindungen geknüpft werden können, wenn man lernt. So kommt es, dass viele Senioren gern noch einmal Studieren gehen, um den Kopf fit zu halten. Und das funktioniert auch. Wird das Gehirn gefördert, reagiert es darauf und bildet den Ansprüchen entsprechend neue Zellen aus.

Eine Studie in London zeigte, dass sich dabei ganz klar die Hirnstruktur verändert und das Volumen der Nervenzellen noch einmal zunimmt. Die Hirnforscher untersuchten 79 Taxi-Fahrer vor Ort über vier Jahre hinweg. In der britischen Hauptstadt gibt es so viele Sehenswürdigkeiten und Straßen, dass die Fahrer extrem gefordert werden. Eine Untersuchung der schon älteren Fahrern hat ergeben, dass sie durch ihren Job bedingt noch immer neue Nervenzellen im Hippocampus bilden. Bei einer Kontrollgruppe von 51 Männern, die nicht besonders lernen mussten, war diese Reaktion des Gehirns nicht zu beobachten.

Die Erkenntnis, zu welchen Leistungen das Hirn auch im Erwachsenenalter noch fähig ist, ist nicht nur gut zu wissen, sondern könnte auch therapeutisch wichtig werden. Die Forscher hoffen, dass aus ihrer Studie heraus neue Therapien entwickelt werden können, die bei Hirnverletzungen helfen und dafür sorgen, dass die alte Leistungsfähigkeit wieder erreicht werden kann.