Kurzzeitgedächtnis: Der Kopf verfügt über eine Art Metronom

Unterschiedliche elektrische Aktivitäten im Hippocampus spielen im Kurzzeitgedächtnis eine Rolle

Von Viola Reinhardt
10. Februar 2010

Damit Vorgänge im Kurzzeitgedächtnis koordiniert werden können, scheint das menschliche Gehirn über eine Art Metronom zu verfügen. Ergänzend zu dieser Erkenntnis konnten Wissenschaftler der Universität Bonn und der Fachhochschule Koblenz herausfinden, dass auch ein ganz bestimmter Bereich im Schädellappen, dem sogenannten Hippocampus, eine wichtigere Rolle für das Kurzzeitgedächtnis spielt, als es bisher angenommen wurde.

Reaktionen des Theta- und Gamma-Bands

Bei Experimenten mit Probanden konnten in dieser Region sich zyklisch verändernde elektrische Aktivitäten im Hippocampus aufgezeichnet werden, der wiederum in unterschiedlichen Frequenzen (Bändern) schwingt.

Ähnlich wie zwei Trommeln, die schnell spielen, jedoch nichts miteinander zu tun haben wollen, verhalten sich auch das Theta-Band und Gamma-Band, wobei das Gamma-Band sich etwas rascher bewegt als das Theta-Band. Sobald das Kurzzeitgedächtnis aktiv wird, übernimmt das Theta-Band die aktivere Rolle im Metronom und gibt den Takt für das Gamma-Band an.

Da bislang angenommen wurde, dass der Hippocampus in der Verbindung zum Kurzzeitgedächtnis als Beeinflusser eher weniger aktiv sei, konnten nun die gewonnenen Ergebnisse der Studie tatsächlich auch hier eine entscheidende Rolle aufzeigen.