Wie bei Babys im Schlaf das Gedächtnis entsteht

Eine aktuelle Studie zeigt, dass bereits das Gehirn von Babys den Schlaf aktiv zur Strukturierung nutzt

Von Cornelia Scherpe
16. Februar 2015

Der Mensch benötigt regelmäßigen Schlaf. Dabei regeneriert sich aber nicht nur der Körper für den kommenden Tag.

Aktives Gehirn

Vor einiger Zeit bereits haben Forscher herausgefunden, dass in der Nacht unser Gehirn auf Hochtouren arbeitet. Es beschäftigt sich mit den Erlebnissen des Tages und baut dabei neue Verbindungen auf.

Was lange Zeit ungenutzt ist, wird zugleich Schritt für Schritt zurückgebaut. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass bereits das Gehirn von Babys den Schlaf aktiv nutzt, um sich neu zu strukturieren.

Studie mit Babys

Die Forscher arbeiteten mit Eltern zusammen, deren Babys zwischen neun Monaten und 16 Monaten alt waren. Alle Kinder bekamen spielerisch Fantasiewesen gezeigt, denen man einen Fantasienamen zugeordnet hatte. Durch viele Wiederholungen sollten die Babys den Namen jedes Wesens lernen.

Danach zeigte man ihnen veränderte Fantasiewesen, die jedoch jeweils in eine Kategorie der zuerst gezeigten Wesen passten. Sie unterschieden sich nur Farbe oder Proportion. Die Kinder zeigten, dass sie sich die Namen zu den ersten Bildern zwar gemerkt hatten, jedoch das Erlebte noch nicht der Kategorie zuordnen konnten.

Lernen im Schlaf

Dann teilte man die Babys in zwei Gruppen. Die einen durften im Kinderwagen schlafen, die anderen wurden mit Spielen wachgehalten. Beim zweiten Durchlauf zeigte sich dann die Veränderung.

Die Babys, die zwei Stunden geschlafen hatten, konnten nun die gelernten Namen auch den veränderten Bildern zuordnen. Im Schlaf hatten sie das Erlebte also verarbeitet und ins Gedächtnis übertragen.

Auch ein EEG zeigte die veränderte Hirnaktivität bei allen, die geschlafen hatten. Die Babys ohne Schlaf waren noch nicht in der Lage, die gelernten Namen den Kategorien zuzuordnen und auch das EEG zeigte keine veränderte Hirnaktivität.