Wenn das Gedächtnis nachlässt - Demenz oder normale Vergesslichkeit?

Von Dörte Rösler
5. Mai 2014

Wo habe ich den Autoschlüssel, und wie lautet die Geheimzahl für das Bankkonto? Schon ab 30 Jahren lässt das Gedächtnis nach und offenbart frustrierende Lücken. Wer öfter wichtige Dinge vergisst, beginnt sich zu fragen, ob das noch normal ist. Oder ob es sich vielleicht um eine beginnende Demenz handelt.

Wir alle leiden im Alter zunehmend unter Vergesslichkeit. Vor allem das Kurzzeit- oder Arbeitsgedächtnis kann ab 50 Jahren deutlich weniger Informationen speichern. Komplexe Zusammenhänge zu erfassen oder gleichzeitig mehrere Signale zu verarbeiten, wird schwieriger. Dinge, die wir nur beiläufig wahrnehmen, werden sofort wieder aus der Erinnerung gelöscht.

Warnzeichen für Demenz

Eine Demenzerkrankung verändert ebenfalls die Gedächtnisstrukturen. Die Abläufe in Gehirn unterscheiden sich jedoch vom normalen Alterungsprozess. Wichtige Warnzeichen sind Wortfindungsstörungen, Probleme beim Abspeichern von zeitlichen Zusammenhängen oder Orientierungslosigkeit in bekannten Umgebungen.

Zudem vergessen Demenzkranke gehäuft Dinge, denen sie sich eben noch mit voller Aufmerksamkeit gewidmet haben.

Vielfältige Ursachen für Vergesslichkeit

Neben Alterungsprozessen und Demenz können Gedächtnisprobleme noch weitere Ursachen haben. Die einfachste Erklärung sind Stress und Schlafmangel. Auch Körperliche Störungen wie Blutarmut, eine Unterfunktion der Schilddrüse oder der Mangel an Vitamin B12 drosseln die geistigen Funktionen.

Vergesslichkeit durch Depression

Rund ein Drittel der Patienten, die wegen Gedächtnisproblemen oder Konzentrationsdefiziten einen Arzt aufsuchen, leiden ursächlich an Depressionen. Sobald der Hirnstoffwechsel wieder in Balance ist, steigen die Konzentrationsfähigkeit und das Erinnerungsvermögen wieder an.