Entzündung der Gallenblase: Sofort-OP ist besser als ein Abwarten

Von Cornelia Scherpe
5. September 2013

Eine Entzündung der Gallenblase ist nicht nur sehr schmerzhaft für den Betroffenen, sondern auch gefährlich. Wird die Entzündung nicht unter Kontrolle gebracht, kann es zur Bildung von Eiter kommen und bei komplizierten Verläufen ist sogar eine Ruptur der Gallenblase denkbar. Kommt es zu einem Riss, können die Erreger in das Blut gelangen und eine Sepsis auslösen. Eine Entzündung der Gallenblase kann also durchaus zum Tode führen.

In der Fachsprache bezeichnet man das Leiden als "Cholezystitis" und rät jedem Patienten, sich umgehend in Therapie zu begeben. Allerdings sind sich selbst die Mediziner nicht ganz einig, was die ideale Vorgehensweise bei einer Cholezystitis ist. Während einige zu einer sofortigen Operation raten, tendieren andere zu einer abwartenden Haltung.

Studie zeigt - je früher operiert wird desto besser

Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass die OP innerhalb von 24 Stunden nach den ersten Symptomen wohl die bessere Wahl ist. Insgesamt hatte man mit 618 Patienten gearbeitet. Alle hatten eine akute Cholezystitis und wurden nun nach dem Zufallsprinzip in eine von zwei Gruppen gesteckt. 304 Patienten wurden sofort operiert und die übrigen 314 wurden für 48 Stunden beobachtet und mit angemessenen Medikamenten versorgt.

Nach 90 Tagen erhob man, wie es den beiden Gruppen ergangen war. Es zeigte sich ein extremer Unterschied bei der Sterblichkeit der Behandelten. Von all jenen, die innerhalb von 24 Stunden operiert worden waren, hatten 11,8 Prozent nicht überlebt. Die abwartende Haltung hatte zu deutlich mehr Verstorbenen geführt: Insgesamt lag die Sterblichkeit in der zweiten Gruppe bei 34,4 Prozent.

Auch in einem weiteren Schwerpunkt war die OP überlegen: So konnten die Operierten im Schnitt nach 5,4 Tagen wieder nachhause gehen, während die anderen 10 Tage im Krankenhaus blieben.