Probleme nach der Entfernung der Gallenblase - Weitere OP bringt nur weitere Risiken

Von Cornelia Scherpe
4. Juni 2014

In der Fachsprache nutzt der Arzt das Wort "Cholezystektomie", wenn es um die Entfernung der Gallenblase geht. Wird das Organ in einer OP komplett entfernt, hören die Beschwerden bei den meisten Patienten auf.

Post-Cholezystektomie-Syndrom

Allerdings kommt es auch immer wieder zu postoperativen Problemen. In diesen Fällen wartet man im Schnitt drei Monate ab. Sind die Beschwerden dann noch immer nicht verschwunden, spricht der Arzt vom "Post-Cholezystektomie-Syndrom". Die meisten Mediziner setzten nun eine weitere OP an. Die Schmerzen der Patienten gehen in der Mehrheit der Fälle auf Gewebeprobleme in den Gallengängen zurück.

Die Gallenwege verbleiben auch nach der Entfernung der Gallenblase im Körper und können daher zu neuen Beschwerden führen. Um zu klären, welches Problem wirklich vorliegt, werden die Patienten einer Katheter-OP unterzogen. Doch das ist ebenfalls mit Risiken verbunden und wird nicht bei jedem Betroffenen gemacht.

Wie nützlich und/oder gefährlich der erneute Eingriff ist, klärte eine Studie mit 141 Patienten. Zwei Drittel erhielten den Eingriff via Katheter, während die übrigen Patienten nur eine Scheinbehandlung bekamen. Als gelungen galt jeder Eingriff dann, wenn es dem Behandelten nach neun und nach zwölf Monaten in einer Nachuntersuchung gut ging. Dafür sollte er in den letzten 90 Tagen vor dem jeweiligen Checkup maximal sechs Tage Schmerzen gehabt haben. Dieser Zustand traf auf gerade einmal 23 Prozent der Patienten zu, die eine Katheter-OP bekommen hatten.

In der Kontrollgruppe kam man dagegen auf 37 Prozent. Die Scheinbehandlung war ironischerweise also wirksamer als die tatsächliche OP. Dem gegenüber stand der Fakt, dass es nach der OP in 13 Prozent der Fälle zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse kam. Dies macht den Sinn des Eingriffs durchaus fragwürdig.