Während der Gallen-OP mit Videoaufnahmen der Gallengänge zu arbeiten, senkt die Sterblichkeit

Von Cornelia Scherpe
18. Oktober 2012

Auf dem OP-Tisch kann immer etwas schief gehen, doch moderne Verfahren sollen das Risiko für den Patienten so gut es geht senken. Dass dies funktioniert, zeigt nun auch wieder eine neue Studie.

In der Untersuchung sollte geklärt werden, wie man Menschen während einer Gallen-Operation am besten überwacht. Dabei kamen unter anderem auch moderne Videoaufnahmen der Gallengänge zum Einsatz. Da die Aufnahmen mittels vorher gegebenem Kontrastmittel direkt während des Eingriffes gemacht werden, spricht man von einer "intraoperativen" Darstellung. Der korrekte Fachbegriff lautet "Cholangiographie". Wer als Patient auf diese Weise überwacht wurde, hatte ein deutlich gesenktes Risiko. Die postoperative Sterblichkeit sank um beinahe zwei Drittel.

Die Ergebnisse stammen aus Schweden. Dort wurden seit 2005 alle Patienten, die eine Cholangiographie erhalten hatten, in ein Register aufgenommen. 51.041 Fälle wurden so bis 2010 dokumentiert. Diese wertete die Studie nun aus. In nur 1,5 Prozent der Operationen kam es zu einer Verletzung der Gallengänge durch die Chirurgen. Dies betraf demnach genau 747 Patienten. Dabei mussten 199 von ihnen nur sehr leichte Verletzungen hinnehmen. Insgesamt lag die Todeszahl bei nur 65 Patienten. Verglichen mit Eingriffen, bei denen nicht auf Videoaufnahmen der Gallengänge gebaut wird, ist dies eine Senkung der Sterblichkeit um 62 Prozent.