Das Geheimnis der Gecko-Füße

Von Ingo Krüger
2. Juli 2012

Jeder, der schon einmal in einem südlichen Land Urlaub gemacht hat, kennt sie: Geckos, die blitzschnell an Wänden hochklettern können und in der Lage sind, kopfüber an der Decke zu sitzen. Dies verdanken sie ihren mit Milliarden feinster Härchen besetzten Füßen, bei denen sie sich der Van-der-Waals-Kräfte bedienen, um selbst an Glasscheiben hochzulaufen.

Diese ungewöhnlichen Füße sind nach neuesten Forschungen im Laufe der Evolution etliche Male entstanden. US-Wissenschaftler analysierten das Erbgut von vielen verschiedenen Gecko-Arten und erarbeiteten den bislang umfassendsten Stammbaum. So fanden sie heraus, dass die klebrigen Geckofüße sich im Laufe der Evolution bis zu elf Mal unabhängig voneinander entwickelt haben. Bisher war die Wissenschaft davon ausgegangen, dass sich die Füße lediglich ein- bis zweimal durch einen evolutionären Zufall gebildet hatten.

Nicht alle der rund 1450 bekannten Gecko-Arten verfügen über "Saugnapf"-Füße. So haben etwa die Reptilien, die in einer wüstenähnlichen Umgebung leben, keine Spezialfüße, da sie keinen Nutzen für die Tiere bringen. Insgesamt besitzen nur ungefähr 60 Prozent aller Gecko-Arten solche Füße, die es ihnen ermöglichen, sich etwa mit einem einzigen Zeh an der Zimmerdecke zu verankern.