Vorzeitiges Platzen der Fruchtblase: Bakterien könnten die Ursache sein

Von Cornelia Scherpe
14. Januar 2014

Platzt in der Schwangerschaft die Fruchtblase vor dem Ende der neun Monate, kommt es zu einer Frühgeburt und im schlimmsten Fall zu einer Totgeburt. Es gibt verschiedene Faktoren, die das vorzeitige Platzen auslösen können und bisher sind noch nicht alle eingehend analysiert worden.

Sind die Bakterien schuld?

Forscher aus den USA haben sich nun mit der Frage beschäftigt, ob auch eine Infektion mit Bakterien zum Platzen der Fruchtblase führen kann. Eine Gynäkologin analysierte dafür mit ihrem Team die Situation von insgesamt 58 Patientinnen. Bei 14 der Frauen war es vor dem regulären Schwangerschaftsende zum Platzen der Fruchtblase gekommen. Bei jeder dieser Patientinnen war die Blase laut der späteren Analyse genau an der dünnsten Stelle gerissen.

Doch warum waren die Fruchtblasen überhaupt ungleichmäßig dick gewesen? Eine Antwort lieferte ein durchgeführter Test auf Bakterien. Die Fruchtblasen jener Frauen, bei denen es zum Riss gekommen war, wiesen auffallend viele Keime auf.

Ältere Untersuchungen konnten zwar auch schon bei gesunden Schwangeren einzelne Bakterien auf der äußeren Seite der Fruchtblase nachweisen, doch die Zahl ist normalerweise sehr gering. In dieser Studie war dies jedoch anders und das legt den Gedanken nahe, dass die Bakterien zumindest eine Mitschuld an der Ruptur tragen.

Antibiotika könnten helfen

Für die Forscher steht nun die Frage im Raum, ob man durch die Vergabe von Antibiotika während der Schwangerschaft dazu beitragen könnte, dass die Gefahr auf ein vorzeitiges Platzen der Fruchtblase verringert wird.

Dazu muss man wissen, dass die Natur den Vorgang der Schwangerschaft so eingerichtet hat, dass im Inneren einer Fruchtblase ein komplett steriler Raum entsteht. Im Inneren, also dort, wo das Ungeborene sich befindet, lebt also kein einziger Keim. Die Fruchtblase kann daher nur von außen mit Bakterien in Berührung kommen und dies war bei den betroffenen 14 Frauen offenbar der Fall.