Fettzellen und der Schlaf - müde Zellen arbeiten langsamer

Von Cornelia Scherpe
19. Oktober 2012

Jeder Mensch leidet sichtlich, wenn er schlechten Schlaf oder eine zu kurze Nacht hatte. Doch nicht nur die Konzentration und die allgemeine Fitness nimmt ab, sondern auch das Risiko für Übergewicht oder sogar Diabetes gehen in die Höhe. Warum Schlafmangel das Dickwerden begünstigt, wusste man bisher nicht. Forscher bringen aber nun Licht in dieses Dunkel.

Fettzellen sind für den Stoffwechsel sehr wichtig, denn sie kümmern sich darum, ob Energie als Fettgewebe gespeichert oder im Körper verbrannt wird. Ihre "Arbeitskraft" ist aber abhängig davon, ob der Organismus genügend Schlaf bekommt. Ist dem nicht der Fall, so kann man im Grunde sagen, dass die Fettzellen "müde" sind und deswegen nicht die volle Leistung erbringen können. Für den Menschen kann das mit der Zeit spürbare Nebenwirkungen haben.

Dieser biochemische Zusammenhang ist eine neue Erkenntnis von Forschern aus den USA, die in einer Studie den Energiehaushalt von Probanden untersuchten. Sieben Teilnehmer mussten vier Nächte lang 8,5 Stunden schlafen. Im zweiten Teil der Untersuchung verkürzte man ihren Schlaf dann ebenfalls vier mal auf nur noch 4,5 Stunden. An allen acht Tagen mussten sie das gleiche Essen.

Danach wurde mittels Check up kontrolliert, wie die Fettzellen arbeiteten. Nach den kurzen Nächten reagierten diese weniger stark auf Insulin. Im Schnitt sank die Sensibilität um 30 Prozent. Zwar war die Studie recht klein, doch die Medizinwelt sieht die Ergebnisse als durchaus nachvollziehbar an. Weitere Untersuchungen sind daher bereits geplant.