Birne vs. Apfel: Entscheidet die Bauchform über das Essverhalten?

Eine Forschergruppe aus Deutschland befasst sich näher mit dem Aussagewert der Körpermitte-Relationen

Von Cornelia Scherpe
24. November 2015

Wie man es bereits bei der Po-Form kennt, so gibt es auch beim Bauch verschiedene Körpermodelle, die gern mit Obst verglichen werden.

  • Wer eine eher schlanke Körpermitte und dafür etwas mehr an Po und Oberschenkeln hat, der besitzt die klassische Birnenform.
  • Ist dagegen der persönliche Fettspeicher eher in der Mittel, entspricht die Apfelform dem eigenen Bauch.

Eine Forschergruppe aus Deutschland hat sich nun mit der Frage beschäftigt, ob die Bauchform einen Aussagewert im Bezug auf das Essverhalten hat. Kann man allein durch das Vermessen der Körpermitte bereits eine Prognose darüber treffen, ob eine Person eher gesund isst, oder zu Essproblemen neigt?

Der Aussagegehalt der Bauchform

Die Studie mit 300 Teilnehmerinnen kommt dabei zu dem Schluss: Ja, die Bauchform gibt einen klaren Anhaltspunkt und es ist der "Apfel-Typ", der eher zu Problemen neigt.

Die 300 Frauen der Studie ließen ihren Bauchumfang vermessen und in Relation zu Po und Oberschenkel konnte man sie so in die Apfel- oder Birnen-Gruppe einordnen. Zu Beginn der Untersuchung litt keine der Damen an einer Essstörung, obwohl die Probandinnen der Apfelgruppe bereits zum Start der Studie deutlich häufiger angaben, dass sie mit ihrer Körperform unzufriedener sind.

  1. Nach sechs Monaten und
  2. noch einmal nach zwei Jahren

befragte man die Frauen erneut zu ihrem psychischen Befinden und nach ihrem konkreten Essverhalten. Jetzt zeigten sich klare Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.

Depression und Essattacken

Frauen der Apfel-Gruppe zeigten weiterhin vermehrt Tendenzen zur Depression. Außerdem berichteten sich deutlich häufiger über "Essanfälle", also Momente im Alltag, wo man übermäßig viel isst und dabei stückweise oder ganz die Kontrolle über das Konsumieren verliert.

Dieser Kontrollverlust beim Essen wird zum Teil mit den depressiven Symptomen der Betroffenen zusammenfallen, doch die Forscher vermuten außerdem eine hormonelle Komponente. Immerhin sind Fettzellen im Körper unter anderem dafür zuständig, dass Hormone ausgeschüttet werden. Diese Hormone geben dem Gehirn

Bei zu vielen Fettzellen in der Körpermitte könnte der Signalweg gestört sein und das führt immer wieder zu unkontrolliertem Essen.