Wiederholungstäter mit Hirnscan enttarnen - US-Forscher lesen im Gehirn von Häftlingen

Von Ingo Krüger
16. April 2013

Was wie die Handlung eines Science-Fiction-Films anmutet, ist für US-amerikanische Wissenschaftler bereits Realität. Mit Hirnscans haben sie herausgefunden, welche Straftäter nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis wieder rückfällig werden und welche nicht.

Mit einem speziellen Magnet-Resonanz-Tomographen untersuchten sie die Häftlinge, während diese Aufgaben lösten, bei denen sie schnell entscheiden und spontane Handlungen vermeiden mussten. Die Forscher betrachteten dabei besonders einen kleinen Bereich im vorderen Teil des Hirns, der bei der Kontrolle von Bewegungsabläufen und der Entscheidungsfindung von großer Wichtigkeit ist.

Nach der Entlassung der Häftlinge beobachteten die Wissenschaftler vier Jahre lang, wie sich das Leben der Männer entwickelte. Dabei zeigte sich, dass diejenigen mit einer geringeren Aktivität in dem untersuchten Hirnbereich ein höheres Risiko hatten, wieder straffällig zu werden.

Doch noch sind weitere Tests erforderlich, die die Forschungsergebnisse bestätigen. Bis das Verfahren als Entscheidungshilfe angewendet werden kann, welche Resozialisierungsmaßnahmen bei einem Häftling notwendig sind, ist es noch ein weiter Weg. Der analysierte Hirnbereich ist einer der am meisten belasteten im Gehirn, der besonders vielen Einflüssen ausgesetzt ist.