Kausalitätsurteile werden durch visuelle Wahrnehmung gefällt

Von Max Staender
14. Januar 2013

Für bestimmte Kausalitätsurteile bei visuellen Ereignissen sind keine höheren kognitiven Vorgänge notwendig, da dies anscheinend beim reinen Sehprozess geschieht. Zu diesem Schluss ist jetzt ein internationales Forscherteam vom Bernstein Zentrum der Humboldt-Universität Berlin gekommen.

Demnach tritt beim wiederholten Anschauen von Zusammenhängen ein vergleichbarer Gewöhnungseffekt wie bei der Wahrnehmung der Distanz, Farbe oder Grüße eines Objektes ein. Anhand zahlreicher Experimente konnten die Wissenschaftler zeigen, dass sich die für die Bewertung beteiligten neuronalen Strukturen bereits im frühen Sehprozess ansiedeln, weil die höheren kognitiven Prozesse der Probanden nicht von der Augenposition beeinflusst werden.