"Paradoxe Intervention" im Nahost-Konflikt soll Israelis und Palästinenser einander näherbringen

Von Ingo Krüger
17. Juli 2014

Um den Nahost-Konflikt zu entschärfen, schlagen Psychologen die "paradoxe Intervention" vor. Dabei geht es darum, die Ansichten und Ideen seines Gegenübers nicht schlechtzumachen, sondern so zu übertreiben, dass sie absurd wirken. Sie sollen so überhöht werden, dass auch hartherzige und intolerante Menschen zumindest lächeln müssen. Erfolge mit dieser Methode vermeldeten US-Wissenschaftler, als sie konservative Männer mit überzogenen Ansichten über die Rolle der Frau konfrontierten.

Auch in Israel selbst gelang es mit dieser Praxis schon, verhärtete Positionen aufzuweichen. Werbespots, die etwa die militärische und moralische Überlegenheit der eigenen Armee übersteigerten, zeigten sie israelischen Juden. Personen, die sich selbst als Anhänger rechter Parteien bezeichneten, begannen, ihr Weltbild zu überdenken.

Sie wurden kompromissbereiter und sahen nicht nur die Palästinenser als Schuldige im Nahost-Konflikt an. Eine Überprüfung ein Jahr nach dem Test zeigte, dass die Probanden bei den Wahlen 2013 eher Parteien wählten, die mehr der politischen Mitte angehörten.