Die Darmflora bestimmt, wer eher zu Übergewicht neigt

Von Cornelia Scherpe
3. September 2013

Manche Menschen scheinen es beim Halten ihres Gewichts schwerer als andere zu haben. Während der eine offenbar mühelos schlank bleibt, reicht bei dem anderen ein Abend des Naschens und schon zeigt die Waage das gnadenlos an. Was man lange Zeit für reine subjektive Wahrnehmung gehalten hat, wurde in den letzten Jahren von der Forschung mehr und mehr bestätigt. Es gibt verschiedene Faktoren, die bei einem Menschen die Tendenz zum Übergewicht verstärken.

Inzwischen hat man auch erkannt, dass die Zusammensetzung der Darmflora eine entscheidende Rolle spielt. Jeder Mensch hat im Inneren seines Darms Millionen von Bakterien. Dabei handelt es sich auch nicht um schädliche Erreger, sondern um helfende Mikroorganismen. Sie unterstützen bei der Zersetzung der Nahrung und filtern die wichtigen Nährstoffe heraus.

Ernährungsumstellung kann helfen

Genau deswegen ist es aber so wichtig, dass man eine gute Zusammensetzung an Darmbakterien hat, denn ansonsten wird der Nahrungsbrei ungünstig aufgearbeitet. Die Darmflora entscheidet also wesentlich darüber, ob das Essen sich später auf die Taille legt oder nicht. Anders als bei genetischen Faktoren, die keiner ändern kann, haben Besitzer einer eher ungünstigen Darmflora aber die Möglichkeit, ihre Ernährung bewusst umzustellen und damit auch die Darmflora zu verändern.

Der Darm als Lebensraum wird von immer wieder ankommender Nahrung gestaltet und daher kann eine Umstellung langfristig auch den Lebensraum der Bakterien ändern. Ungebetene Gäste verschwinden auf diese Weise und förderliche Bakterien siedeln sich an. Statistisch gesehen hat jeder vierte Mensch eine ungünstige Darmflora. In einer dänischen Studie zeigten 25 Prozent der 292 Probanden um bis zu 40 Prozent weniger Darmbakterien. Genau diese Teilnehmer neigten auch zu Übergewicht.