Es gibt verschiedene Darmtypen - so werden manche Menschen tatsächlicher schneller dick

Von Cornelia Scherpe
26. September 2012

Im Alltag scheint man es oft beobachten zu können. So mancher isst viel und das jeden Tag und wird trotzdem kaum dicker. Ein anderer gönnt sich ein Stück Kuchen und sofort zeigt die Waage beim nächsten Messen mehr an. An der Alltagsbeobachtung ist aber tatsächlich etwas dran, wie Forscher nun zeigen konnten.

Es gibt beim Menschen verschiedene Darmtypen und je nachdem welchem Typ man angehört, nimmt man langsamer oder schneller zu. Schuld ist nicht der Darm an sich, sondern die Flora darin. Wir alle tragen verschiedene Darmbakterien in uns. Im Schnitt sind es 100 Billionen. Die Arten und die Häufigkeiten verschiedener Bakterien können sehr unterschiedlich sein. Die kleinen Lebewesen haben offenbar einen entscheidenden Einfluss darauf, wie das ankommende Essen verarbeitet wird.

So kommt es einer Pionierstudie zufolge, dass Menschen, die dem Darmtyp 1 zugeordnet werden, schneller an Gewicht zulegen. Man untersuchte dabei Übergewichtige und fand bei ihnen im Vergleich zu Probanden mit normalen Gewicht viele Bakterienarten, die besonders effektiv sind. Sie ziehen viele Nährstoffe aus der Nahrung und sorgen damit dafür, dass viel ungebrauchte Energie in Fett umgewandelt und an den Hüften angelagert werden kann.

Die Forschung ist zwar noch sehr jung, aber immerhin steht nun fest, dass es kein subjektiver Eindruck ist, dass andere mehr Essen können als man selbst und schlank bleiben. Welche Darmtypen es genau gibt und wie die Bakterien im einzelnen wirken, soll in vielen weiteren Studien nun geklärt werden.