Nützliche Darmbakterien sterben bei häufigem Antibiotika-Gebrauch ab

Verdauung und Immunabwehr können durch häufige Antibiotika-Einnahme beeinträchtigt werden

Von Cornelia Scherpe
23. September 2010

Antibiotika gehören zu den wichtigsten medizinischen Errungenschaften der Menschheit. Diese Medikamente machen es möglich, dass Menschen auf der ganzen Welt bei schweren bakteriellen Erkrankungen Hilfe haben. Doch eine Studie zeigt nun die Langzeitschäden durch Antibiotika und lässt Bedenken aufkommen.

Darmflora kann sich auf Dauer verändern

Getestet wurde das Antibiotikum "Ciprofloxacin". Drei Probanden nahmen das Mittel drei Mal täglich über zehn Monate hinweg. Bereits nach der ersten Verabreichung stellten die Wissenschaftler fest, dass die nützlichen Darmbakterien durch Ciprofloxacin um ein Drittel ihrer Population dezimiert worden waren. Dies ist insofern noch unbedenklich, da die Bakterien sich nach einiger Zeit wieder erholen und ihre Arbeit wieder aufnehmen können.

Bedenklich wird es jedoch, wenn die Antibiotika-Verabreichung andauert, wie im Versuch mit den drei Teilnehmern. Ein halbes Jahr nach der ersten Einnahme von Ciprofloxacin bekamen die Probanden das Mittel erneut. Als dann Stuhlproben untersucht wurden, zeigte sich, dass die Darmbakterien sich nicht wieder erholen konnten.

Die Darmflora hatte sich auf Dauer verändert. Das ist sehr gefährlich, geben die Forscher zu denken, denn die Bakterien sind für den Menschen von besonderer Wichtigkeit, da sie sowohl bei der Verdauung, als auch beim Aufbau des Immunsystems helfen.