Wissenschaftler erschaffen im Labor erstes künstliches Chromosom

Von Ingo Krüger
2. April 2014

Erstmals ist es Wissenschaftlern gelungen, ein künstliches Chromosom zu erschaffen. Im Labor bauten sie den kleinsten von 16 Erbgut-Trägern der Backhefe (Saccharomyces cerevisiae) nach. Das Chromosom dieses Pilzes besteht aus mehr als 300.000 Bausteinen.

Das in siebenjähriger Arbeit produzierte Chromosom verfügt über etwa 50.000 Bausteine weniger, dennoch funktioniert es offenkundig genauso wie das Original. Der Prozess, ein künstliches Chromosom herzustellen, ist immer noch mit großem Aufwand und hohen Kosten verbunden. Trotzdem ist die Wissenschaft nun der Erschaffung von maßgeschneiderten Organismen ein Stück näher gekommen.

Die Entwicklung neuer Medikamente, von Biokraftstoffen oder anderer Substanzen ist auf diesem Weg möglich. Organismen mit künstlich veränderten Eigenschaften birgen aber auch Gefahren, deren Folgen noch nicht abzusehen sind.