Patienten mit Bronchiektase - starkes Antibiotikum hilft, führt aber zur Resistenz

Von Cornelia Scherpe
16. April 2013

Als Bronchiektase wird eine krankhafte Erweiterung der Bronchien bezeichnet. Diese einmal aufgetretenen Veränderungen der Struktur lassen sich nicht mehr rückgängig machen und belasten den Patienten stark. Sie bringen unter anderem das Problem mit sich, dass die Betroffenen nun sehr anfällig für Bakterieninfektionen der Lunge sind und daher immer wieder Infekte der Atemwege bekommen.

In einer Studie hat sich gezeigt, dass man den Patienten am besten mit einem starken Antibiotikum helfen kann. Dafür muss man als Nebenwirkung allerdings oft die Entstehung einer Resistenz in Kauf nehmen. In der Studie wurde bei 141 Betroffenen eine langfristige Vergabe mit dem Antibiotikum "Azithromycin" gestartet. Drei Mal in der Woche erhielten die einen 500 mg und die anderen nur ein Placebo.

In den kommenden halben Jahr ging es den tatsächlich behandelten deutlich besser. Sie erlitten weniger Infektionen und konnten daher unbesorgter leben. Zwei weitere Studien, die unabhängig von diesem Versuch liefen, konnten das gute Ergebnis ebenfalls bestätigen. In der einen Studie wurden 83 Patienten behandelt. Während in der Placebo-Gruppe in einem Therapiejahr ganze 80 Prozent ernste Infektionen hatten, waren es in der anderen Gruppe nur 46 Prozent.

In einer anderen Studie arbeitete man mit 117 Betroffenen und auch hier war der Rückgang signifikant. Auch wenn alle Patienten dank der Antibiotika nun keine schweren Probleme mehr hatten, entwickelten ganze 86 Prozent eine Resistenz. Dieser Nachteil sei aber laut Ärzten je nach Fall ein durchaus vertretbares Risiko, damit das Leben der Patienten stabilisiert werden kann.