Der Zuckerhaushalt eines Menschen wird auch vom Gehirn gesteuert

Von Frank Hertel
15. November 2011

Meredith Hawkins arbeitet als Wissenschaftlerin am Albert-Einstein-College of Medicine in New York City. Sie berichtet in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Journal of Clinical Investigation" von einer Grundlagenstudie, deren Erkenntnisse für die Behandlung von Diabetes Mellitus eingesetzt werden könnten. Hawkins konnte nachweisen, dass der Zuckerhaushalt eines Menschen nicht nur in der Leber, sondern auch im Gehirn gesteuert wird. Die verantwortliche Hirnregion ist der Hypothalamus.

Gesteuert wird der Zuckerhaushalt durch die Kaliumkanäle im Hypothalamus. Wenn diese Kanäle aktiv sind, produziert die Leber weniger Glucose. Das konnte die US-Wissenschaftlerin an einer Patientengruppe nachweisen. Sie hatte den Personen das Medikament Diazoxid oral verabreicht. Diazoxid übwerwindet die Blut-Hirn-Schranke und aktiviert die Kaliumkanäle.

Im Anschluss produzierte die Leber weniger Zucker. Durch Kaliumkanalblocker ließ sich dieser Effekt wieder rückgängig machen. Hawkins hatte den gleichen Effekt schon 2005 in einem Tierversuch mit Ratten erzielen können.