Niedriger Blutzuckerspiegel macht aggressiv - Glucose liefert Treibstoff für die Selbstkontrolle

Von Dörte Rösler
15. April 2014

Ein niedriger Blutzuckerspiegel macht aggressiv. Wer Beziehungsstress hat, sollte vor Auseinandersetzungen also besser etwas essen. In Tests stachen hungrige Teilnehmer deutlich mehr Nadeln in die Voodoo-Puppe ihres Partners als satte Streithähne. Auch Geräusch-Attacken auf den Partner steigen, wenn zu wenig Glucose im Blut zirkuliert.

Um den Einfluss des Stoffwechsels auf das Sozialverhalten zu prüfen, luden Forscher von der Ohio State Universität 107 verheiratete Paare zum Voodoo-Test. Für drei Wochen mussten die Teilnehmer morgens und abends ihren Blutzuckerspiegel messen. Zusätzlich bekamen sie eine 51 Nadeln und eine Puppe, die ihren Partner symbolisieren sollte. Je nach empfundenem Ärger durften sie diese abends in einem unbeobachteten Moment in die Puppe stechen.

Fazit: je geringer die abendlichen Glucose-Werte, desto intensiver wurde der Partner malträtiert. Derselbe Effekt zeigt sich auch bei anderen aggressiven Handlungen. Als die Paare am Ende der Studie in einem simulierten Spiel gegeneinander antraten, zeigten die Teilnehmer mit niedrigem Blutzuckerspiegel weniger Kontrolle über ihre Aggressionen. Wenn der Partner ein Spiel verlor, quälten sie ihn mit längeren und lauteren Lärm-Attacken vom Band.