Das Rote Kreuz warnt: zu wenige Deutsche sind Blutspender

Spenden ist wichtig - 80 Prozent der Deutschen brauchen mindestens einmal im Leben fremdes Blut

Von Dörte Rösler
11. Juni 2015

Ob nach einem Unfall, bei chronischen Krankheiten oder Krebs - 80 Prozent der Deutschen brauchen mindestens einmal im Leben fremdes Blut. Aber nur 3 Prozent spenden. In den nächsten Jahren könnten die Blutkonserven knapp werden.

Den größten Teil der benötigten Blutspenden sammelt das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Von insgesamt 4,3 Millionen Vollblutspenden stammten 2014 allein 3,7 Millionen von DRK-Diensten. Daneben decken auch private Anbieter und Krankenhäuser den Bedarf. Im Vergleich zum Jahr 2011 sind die Spenden jedoch um 600.000 zurückgegangen.

Wer kann spenden?

Jeder dritte Bundesbürger darf Blut spenden. Ausgeschlossen sind Minderjährige, Senioren (ab 72) und kranke Menschen. Auch Krankheiten oder die Einnahme von Medikamenten können das Blut zumindest vorübergehend untauglich machen.

  • Männer dürfen alle 8 Wochen spenden,
  • Frauen alle 12 Wochen.

Wie läuft die Blutspende ab?

Beim ersten Besuch im Spendezentrum steht eine ärztliche Untersuchung an. Ist der Spendewillige gesund, wird zunächst sein Blut untersucht. Ein zu niedriger Hämoglobingehalt kann zum Beispiel eine Spende verhindern. Vor jedem weiteren Termin muss der Spender einen Fragebogen über seinen Gesundheitszustand ausfüllen.

Die eigentliche Blutentnahme dauert dann nur zehn bis 20 Minuten. Damit sich der Kreislauf stabilisiert, sollten die Spender noch eine Weile liegen bleiben. Anschließend können sie sich mit einem Imbiss stärken.

Bei privaten Blutspendediensten und vielen Kliniken bekommen Spender außerdem eine Aufwandsentschädigung von rund 20 Euro. Für die aufwändigere Spende von Blutplasma gibt es etwas mehr. Das Rote Kreuz bietet als Dank ein Buffet.

Blut könnte knapp werden

Den typischen Blutspender gibt es nicht. Viele Menschen erkennen den Wert von Spenden erst, wenn sie selbst oder Angehörige auf fremdes Blut angewiesen sind. Junge Menschen finden sich unter den Blutspendern daher seltener.

Aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge ab Mitte der 90er nimmt die Zahl der Erstspender außerdem ab. Zugleich steigt der Bedarf an Blut und Blutplasma, weil die Gesellschaft immer älter wird.