Neue Erkenntnis über Darmbakterien - sie können zur Entstehung von Blutgefäßen anregen

Von Cornelia Scherpe
22. März 2012

Nicht immer sind Bakterien die Erreger von Krankheiten. Jeder Mensch besitzt zum Beispiel viele von ihnen in seinem Darm und das ist auch gut so, denn diese Darmbakterien helfen bei der Verdauung. Nun haben Forscher jedoch herausgefunden, dass die Kleinen noch viel mehr für uns tun. Wie genau alle Prozesse funktionieren, die in unserem Darm ablaufen, ist noch gar nicht erschöpfend erforscht. Ein internationales Team ergründete nun einen bis dato unbekannten Mechanismus.

Die Bakterien kommunizieren demnach sehr rege mit unserem Gerinnungssystem. Durch Signale können sie so dazu anregen, dass sich neue Blutgefäße bilden. Das Signal dazu geben die kleinen Lebewesen dann, wenn die Darmzotten vergrößert werden sollten. Das ist nötig, wenn die Nährstoffe im Verdauungstrakt noch schneller und effektiver aufgenommen und dem Körper zur Verfügung gestellt werden sollen. Damit sich die Fläche der Darmzotten aber vergrößern kann, sind mehr Blutgefäße von Nöten und diese werden aufgrund des Signals dann gebildet.

Diese neue Wechselwirkung zwischen unserem Gerinnungssystem und den Darmbakterien fasziniert die Forscher. Sie glauben auch, dass sich aus den neuen Erkenntnissen eventuell Therapiekonzepte gegen Darmerkrankungen und auch gegen Adipositas entwickeln lassen.