Blutplasma untersucht: Eher Ketchup als Wasser

Von Nicole Freialdenhoven
27. Februar 2013

Das Fließverhalten von Blutplasma in den menschlichen Adern war nun Gegenstand einer neuen Untersuchung der Universität des Saarlandes und der University of Pennsylvania. Schließlich weiß jeder, dass Blut anders fließt als Wasser: Es ist dicker, zähflüssiger und fließt sprunghafter - vergleichbar eher mit Tomatenketchup, der bei höherem Druck flüssiger wird.

Blut verhält sich ähnlich, denn durch den Druck kann die zähe Flüssigkeit auch durch die dünnsten Adern gepumpt werden. Wasser dagegen fließt immer gleich.

Die Forscher beschäftigten sich nun mit der Rolle des Blutplasmas bei diesem Vorgang. Bislang war die Medizin davon ausgegangen, dass das Blutplasma wie Wasser fließt, während die roten Blutkörperchen für die Zähflüssigkeit des Blutes und seine Fließeigenschaften verantwortlich waren.

Doch in sogenannten Tropfenexperimenten mit Hochgeschwindigkeitskameras wurde nun beobachtet, dass sich auch Blutplasma anders verhält als Wasser und damit zu den "Nicht-Newtonschen Flüssigkeiten" zählt.

Durch die neuen Erkenntnisse könnten in Zukunft Thrombosen, Aneurysmen und Ablagerungen an den Gefäßwänden besser behandelt werden, so die Forscher. Beispielsweise zeigte sich, dass die viskoelastische Eigenschaft des Blutplasmas zu Verwirbelungen des Blutes führte, die wiederum Thrombosen auslösen können.