Abwehrfunktion der weißen Blutkörperchen wird durch die Erreger der Leishmaniose neutralisiert

Das Enzym GP63 neutralisiert den Abwehrmechanismus der weißen Blutkörper bei der Leishmaniose

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
17. Oktober 2009

Amerikanische Wissenschaftler haben nun das Rätsel gelöst, wie die Erreger der Leishmaniose die Abwehrfunktion beim Menschen außer Gefecht setzen. Schuld daran ist ein Enzym GP63, das den Abwehrmechanismus der weißen Blutkörperchen neutralisiert.

Erforschung des Enzyms GP63

Für eine wirksame Therapie werden die Wissenschaftler nun verstärkt das Enzym GP63 erforschen, so dass man in Zukunft eine bessere Behandlung oder auch Vorbeugung erzielen kann. Bei der Leishmaniose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, wobei die Übertragung durch Sand- oder Schmetterlingsmücken erfolgt.

Verbreitungsgebiete

In den 1950er Jahren konnte man durch den Einsatz von Insektiziden, besonders DDT, die Sandmücken stark dezimieren, aber heutzutage haben sie sich wieder vermehrt, vor allem auch im Mittelmeerraum, aber hauptsächlich gibt es die Krankheit in den tropischen Gebieten. Wie die WHO schätzt, sind weltweit mehr als 12 Millionen Menschen betroffen. Jährlich kommen etwa zwei Millionen Neuerkrankungen dazu.

Zwei Varianten der Krankheit: Viszeral und Kutan

Es gibt zwei Arten der Leishmaniose, einmal die Kutane, die die Haut betrifft und meistens vorkommt oder die schwere Variante die viszerale Form, hier sind auch innere Organe betroffen und kann auch tödlich enden. Eine vollständige Heilung der Erkrankung ist häufig nicht möglich, so dass man vor allem die eigene Immunabwehr stärkt. Aber es gibt auch Medikamente, so wurde Miltefosin erst kürzlich entdeckt und hat sich in Studien als wirksam gegen Leishmanien gezeigt und ist auch in Deutschland zur Behandlung zugelassen.