Deutsche Studie: In stark beleuchteten Wohngebieten gehen Teenager später ins Bett

Von Frank Hertel
19. Januar 2012

Die Pädagogische Hochschule Heidelberg teilt mit, dass ein Forscherteam um den Soziologen Christian Vollmer erstmals nachweisen konnte, dass Jugendliche in Wohngebieten, die nachts stark beleuchtet sind, später ins Bett gehen. Man hatte nächtliche Satellitenbilder mit 1500 Fragebögen, die Teenager in der Region Rhein-Neckar ausgefüllt hatten, abgeglichen.

In der Pubertät verschiebe sich die innere Uhr oft bis weit in die Nacht, wenn sie durch starke Lichtquellen dazu veranlasst wird. Das habe für die Betroffenen meist negative Folgen, die sich etwa in schlechteren Schulleistungen, aber auch in Krankheiten manifestieren könnten. Vollmer ruft daher die deutschen Städteplaner dazu auf, mit nächtlichen Lichtquellen sparsamer umzugehen, um die Gesundheit der jungen Menschen nicht zu gefährden.

Es sei für Teenager auch nicht ratsam bis spät in die Nacht vor Bildschirmmedien zu sitzen, weil auch diese Lichtwirkung die innere Uhr nach hinten verschieben und zu vermehrten Konsum von Alkohol, Nikotin und Koffein führen können. Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder in dunklen Zimmern ohne äußere und innere Lichtquellen ausreichend schlafen können, so der Soziologe.