Winter- oder Sommerkind? Jahreszeit der Geburt beeinflusst biologische Uhr

Die Jahreszeit der Geburt wirkt sich auf den Biorhythmus und die Anfälligkeit für Depressionen aus

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
13. Dezember 2010

Wie ein amerikanisches Forschungsteam der Vanderbilt University herausgefunden hat, kann die Jahreszeit, in der man geboren wird, die innere Uhr eines Lebewesens beeinflussen.

Studienleiter Chris Ciarleglio führte einen Versuch an Mäusen durch und fasste die Ergebnisse folgendermaßen zusammen: "Auffällig an unseren Untersuchungsergebnissen ist, dass die Prägung nicht nur das Verhalten der Tiere betrifft, sondern auch die innere Uhr im Gehirn".

Im Winter geborene Menschen haben einen anderen Tagesrhythmus

Für den Test teilte er eine Gruppe von Mäusen auf. Die eine wuchs in einem künstlich hergestellten Sommerlichts-, die andere in einem Winterlichtszyklus auf. Sobald die Babys entwöhnt waren, lebte ein Teil der Tiere für vier Wochen lang im gewohnten und ein Teil im anderen Lichtzyklus. Als die Mäuse ausgewachsen waren, setzten die Forscher sie permanenter Dunkelheit aus um so ihr Verhalten zu untersuchen. Dabei kam heraus, dass die Mäuse, die im Winter geboren und aufgewachsen waren, ihren Tag später begannen als die andere Gruppe.

In welchem Lichtzyklus sie nach der Entwöhnung lebten, spielte dabei keine Rolle. Die biologische Uhr der Tiere war langsamer als die der Sommermäuse. Zusätzlich konnte herausgefunden werden, dass die Wintermäuse anfälliger für depressives Verhalten, wie beim Menschen die Winterdepression, waren.