Höhlenfisch hört nicht auf seine innere Uhr und verzichtet auf typischen Wach- und Schlaf-Rhythmus

Von Ingo Krüger
30. September 2014

Menschen, Tiere und Pflanzen haben eine innere Uhr, nach der sie im Wach- und Schlaf-Rhythmus leben. Diese Uhr läuft auch dann noch weiter, wenn das Licht als Taktgeber ausfällt. So bekommen Flugreisende einen Jetlag, da ihre Lichtwahrnehmung nicht mit der inneren Uhr übereinstimmt.

Der Blinde Höhlensalmler (Astyanax mexicanus) in den finsteren Höhlen Mexikos ist das einzige bekannte Tier, das zwar eine innere Uhr besitzt, aber nicht auf sie hört. Er spart mit seinem Verzicht auf aktive und passive Lebensphasen Energie.

Energiesparmodus als Anpassung an den Lebensraum

Nach Ansicht von Biologen sei dies sinnvoll, da der Stoffwechsel die Fische nicht auf einen hellen Tag vorbereiten müsse, da dieser niemals kommt. So spart der Blinde Höhlensalmler im Vergleich mit Artgenossen, die in der Nähe der Wasseroberfläche leben, rund 30 Prozent Energie.

Dies ist von großer Bedeutung, da in seinem Lebensraum Nahrung fast so selten ist wie Licht. Bei dem rosa-schimmernden Tier haben sich die Augen und Hautpigmente vollständig zurückgebildet.

Da jedoch nicht alle Höhlen völlig lichtlos sind, gibt es graduelle Abstufungen bei der Ausprägung der Pigment- und Augenreduzierung. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich künftig weitere Tiere finden lassen, die ihre innere Uhr abschalten, um in feindlicher Umgebung Energie zu sparen.