Probleme mit den Augen: Das wichtigste Sinnesorgan ist am anfälligsten für Fehler

Von Cornelia Scherpe
5. August 2013

Der Mensch besitzt fünf verschiedene Sinnesorgane. Würde man Passanten auf der Straße fragen, welcher Sinn ihnen am wichtigsten ist, würden die meisten das Auge angeben. Die Fähigkeit zu sehen, macht 80 Prozent der Orientierung aus und ist daher essentiell. Aus diesem Grund ist die Sehkraft am schwersten auszugleichen, wenn es zum Ausfall kommt. Doch gerade der wichtigste Sinn des Menschen ist der, der am ehesten für Fehlfunktionen anfällig ist.

Forscher machen evolutionäre Fehlentwicklungen dafür verantwortlich, dass immer mehr Menschen eine Brille benötigen. Kurzsichtigkeit ist vor allen Dingen in den Industrienationen ein Massenphänomen. Dies führt man auf den Umstand zurück, dass durch die Arbeit im Büro so viele Menschen ihr Auge ständig auf etwas Nahes fixieren müssen.

Evolutionär betrachtet wird die Fähigkeit Dinge in der Ferne zu sehen also unwichtiger und genau aus diesem Grund verliert die Menschheit mehr und mehr die Fähigkeit dazu. Wir sind nicht mehr die Steinzeitmenschen, für die es lebensnotwendig war, ferne Objekte wie gefährliche Raubtiere oder potenzielle Jagdbeute zu erkennen.

Ein anderer häufiger Fehler ist der sogenannte "blinde Fleck". Dabei handelt es sich um eine Art Leerstelle, an der ein Mensch überhaupt nichts sieht. Die meisten wissen nicht einmal, dass sie betroffen sind, da die Augen durch kleinste Bewegungen die Stelle immer mit Informationen füllen. Hiervon sind interessanterweise aber fast alle Wirbeltiere betroffen.

Interessanterweise zählt auch die Augenfarbe Blau aus dem Blickwinkel der Wissenschaft zu den Augenfehlern. Forschungen haben ergeben, dass noch vor einigen tausend Jahren alle Menschen nur braunäugig waren. Es schlich sich aber ein Gendefekt ein, der bei Trägern dieser Genvariante das Farbpigment "Melanin" vermissen ließ. Dies führte zu blauen Augen.