Licht im Mutterleib - Entwicklung der Augen hängt maßgeblich davon ab

Herrscht im Mutterleib ständige Dunkelheit, kommt es zu Entwicklungsstörungen der Augen

Von Cornelia Scherpe
23. Januar 2013

Eigentlich geht man als Laie davon aus, dass es im Mutterleib für ein Kind immer gleich hell oder dunkel ist. Dies ist zwar streng genommen auch richtig, allerdings spielt Licht dennoch eine wichtige Rolle für die Augen des Ungeborenen.

Ausreichend Licht im Mutterleib

Es gibt einen Stoff, den man Melanopsin nennt. Dieser wurde zum ersten Mal 1998 bei Fröschen entdeckt. Weitere Untersuchungen zeigten, dass er auch in den Zellen der Retina vorkommt; er ist also fester Bestandteil der Augen.

Experimente mit Mäusen zeigten nun, dass dieser Stoff bei den ungeborenen Tieren bereits im Mutterleib gebildet wird. Ob die Bildung aber gesund vonstatten geht oder nicht, hat etwas mit dem Licht im Mutterleib zu tun. Melanopsin kann bereits im Uterus erkennen, ob es jenseits der Bauchdecke der Mutter hell oder dunkel ist. Herrscht ständige Dunkelheit, so kommt es zu Entwicklungsstörungen der Augen.

Störung der Sehfähigkeit durch Dunkelheit

Dies fand man heraus, indem man zwei Gruppen von Mäusen bildete. Alle waren weiblich und erwarteten Nachwuchs. Während die einen Tiere völlig normal gehalten wurden, bekamen die anderen zwar eine gute Versorgung, wurden aber in der letzten Phase der Schwangerschaft in vollkommener Dunkelheit gehalten. Dies führte bei den Neugeborenen zu einer Retinopathie; einer Störung der Sehfähigkeit.

Melanopsin als Ursache

Weitere Experimente arbeiteten mit trächtigen Mäusen, deren Nachwuchs einen Gendefekt hatte und deswegen das Melanopsin nicht korrekt bilden konnte. Auch dies führte zu diesen Entwicklungsstörungen, weshalb man davon ausgehen kann, dass tatsächlich das Melanopsin für diese Störung verantwortlich ist.

Licht im Mutterleib ist folglich essentiell für die gesunde Entwicklung der Augen.