Neue Untersuchungsmethode für Kollagenfasern ermöglicht das Züchten von Blutgefäßen

Von Nicole Freialdenhoven
31. Dezember 2012

Um Blutgefäße besser untersuchen zu können, entwickelten Forscher aus dem österreichen Graz eine neue Methode, mit der die Kollagenfasern im Körper sichtbar gemacht werden. Die Kollagenfasern befinden sich beispielsweise in den Adern, wo sie dafür sorgen, dass der Blutdruck die feinen Blutgefäße nicht zum Platzen bringt, und in der Haut, die sie straff halten.

Die Grazer Forscher ersetzten nun in der Hauptschlagader das Wasser, das sich im menschlichen Gewebe befindet, durch eine Chemikalie, die das etwa einen Millimeter dicke Blutgefäß durchsichtig macht. Dadurch wurden die Kollagenfasern sichtbar. Über ihre Struktur ist bislang wenig bekannt. Die Grazer Methode kann nun helfen, die Gesamtstruktur der menschlichen Aorta und die Anordnung der Kollagenfasern besser zu erkennen.

Ein weiterer Vorteil: Sind die Kollagenfasern vollständig erforscht, wird es in Zukunft möglich sein, künstliche Blutgefäße in Bioreaktoren zu züchten und bei Menschen einzusetzen, deren Blutgefäße stark beschädigt sind. Die gleiche Methode kann auch bei anderen Körperstrukturen angewendet werden, in denen sich ein Kollagenfasergeflecht befindet, zum Beispiel im Knorpel. Menschen mit Knieproblemen könnte so ein neuer natürlicher Meniskus eingesetzt werden, der im Labor gezüchtet wurde.