Wolldecken selber stricken

Sie möchten eine Wolldecke selber stricken? Das ist eine schöne, aber auch anspruchsvolle Aufgabe. Sie erfordert viel Geduld, und vor allem eine gute Planung. Stricken Sie nicht einfach darauf los, sondern überlegen Sie sich vorher genau, wie Sie vorgehen möchten. Von der Wolle bis zur Vorgehensweise - Holen Sie sich hilfreiche Tipps, um eine Wolldecke zu stricken.

Von Kathrin Schramm

Wolle

Über die Qualität Ihrer Wolldecke entscheidet die Beschaffenheit der Wolle. Einen ersten Grundstein legen Sie also bereits beim Wollkauf. Achten Sie auf gute Qualität, damit Sie lange Freude an Ihrer Wolldecke haben.

  • Feine Mohairwolle zum Beispiel müssen Sie später von Hand waschen.
  • Eine Kunstwolle oder Sockenwolle können Sie dagegen problemlos in der Waschmaschine waschen.
  • Reine Schurwolle dagegen wäscht man ebenfalls besser von Hand.

Auch die Stärke der Wolle ist entscheidend. Wenn Sie sich für eine dünne Wolle entscheiden, dann erhalten Sie natürlich auch eine insgesamt dünnere Decke.

Ebenfalls benötigen Sie viel mehr Geduld, da die Arbeit viel länger dauern wird. Wenn Sie sich dagegen für eine sehr dicke Wolle entscheiden, so kann Ihre Decke schon in ein paar Tagen fertig sein.

Design

Machen Sie sich Gedanken über das Aussehen Ihrer Decke. Möchten Sie eine geschlossene Decke erhalten, oder arbeiten Sie lieber im Patchwork- oder Gitterstil? Dann hätte die Decke viele Luftlöcher.

Wenn Sie ein bestimmtes Muster planen, so sollten Sie es sich nach Möglichkeit vorher aufzeichnen und ausrechnen. Bevor Sie mit der Arbeit an der großen Decke beginnen, sollten Sie zuerst ein kleineres Musterstück stricken, an dem Sie dann die Größe und die benötigte Maschenzahl besser bestimmen können.

Stricktipps

Keine Stricknadel der Welt ist so lang, dass Sie auf ihr eine Decke in voller Breite stricken können. Bedenken Sie auch, dass ein langes gestricktes Stück ein beachtliches Eigengewicht erreichen kann, so dass das Stricken unter Umständen Mühe bereitet.

Es ist also in jedem Fall sinnvoll, eine Decke in mehreren langen Streifen zu stricken, die dann am Ende zusammen genäht werden. Natürlich können Sie statt der Streifen auch einzelne Vierecke oder Dreiecke anfertigen.

Die Verbindungsnaht wird dann einheitlich auf einer Seite gehalten, so dass die Decke eine Ober- und eine Unterseite bekommt. Wenn Sie die Nahten auf der Unterseite nicht mögen, können Sie die Decke mit einem leichten Baumwollstoff unterfüttern.

Besonders beliebt sind übergroße Wolldecken aus grobem Strick - diese lassen sich sogar ohne Stricknadeln realisieren...

Hände einer strickenden Frau, sie trägt einen Wollpulli
Hände einer strickenden Frau, sie trägt einen Wollpulli

Schnell zur eigenen Wolldecke dank Arm-Knitting

Stricken ohne Nadeln - dank dem Trend der Wolldecken aus Riesengarn ist dies möglich. Lediglich etwa Armarbeit - sowie eine Portion Geschick - werden benötigt. Für eine Decke mit den Maßen 1,50 x 0,90 Meter benötigt man etwa 4 Knäuel des Garns. Dies entspricht 18 Maschen und 32 Reihen.

Zunächst einmal werden die Maschen aufgenommen: dazu misst man anderthalb Meter vom Fadenende ab und macht eine Schlaufe. Man hängt sie über den rechten Arm und zieht sie straff.

Den Faden (im Internet finden sich eine Menge Tutorials; oftmals handelt es sich um englischsprachige Videos - der Faden wird dabei als "tail" bezeichnet) nimmt man in die linke Hand, legt ihn über den Zeige- und Mittelfinger und klemmt ihn mit dem Ring- un ddem kleinen Finger fest. Auch der zweite Strang ("working yarn") wird auf diese Weise festgeklemmt.

Diesen rollt man mit einer Handdrehung über den Daumen. Mit rechts nimmt man Maschen auf - zu diesem Zweck fädelt man die zweite Schlaufe auf den rechten Arm.

Das "working yarn" hält man in der rechten Hand fest, löst die erste Schlaufe vom Arm und zieht sie über den Strang. So entsteht eine Schlaufe, die man über dem linken Arm festzieht. Auf diese Weise geht man vor, bis man sämtliche Msachen vom rechten zum linken Arm gebracht hat.

Die erste Reihe wäre damit geschafft. Man knotet die nächsten Wollknäuel an und strickt auf diese Weise weiter, bis man 32 Reihen gestrickt hat.

Zum Abketten zieht man zwei Schlaufen vom linken zum rechten Arm; die hintere Schlaufe nimmt man vom rechten Arm über die vordere Schlaufe und zieht sie fest. Auf diese Weise geht man weiter vor, bis man sämtliche Schlaufen vom linken zum rechten Arm gebracht hat. Durch die übrig gebliebene Schlauf auf dem rechten Arm zieht man den Faden erneut hindurch und verknotet ihn.