Es wurde gezählt und gezählt und Erstaunliches kam dabei heraus: Erste Fakten zum Zensus 2011

Von Heidi Albrecht
5. Juni 2013

2011 wurde gezählt, was das Zeug hält. Eine gründliche Deutschlandinventur wurde erfasst und die Ergebnisse halten einige Überraschungen bereit. Die erste Sensation war sicher die Tatsache, dass hierzulande gut eine Million Menschen weniger leben, als bisher angenommen.

In Puncto Wohnen in Deutschland kamen die Statistiker auf 500.000 Wohnungen mehr, als erwartet wurde. Noch gravierender sind die Unterschiede, welche in den einzelnen Wohnungen vorzufinden waren. So ergab die Zählung, dass hunderttausende Wohnungen weder Heizung noch Bad besitzen.

42,6 Prozent der Deutschen leben in ihrer Eigentumswohnung und 52 Prozent wohnen zur Miete. Dieses Verhältnis jedoch ist von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Auch der Leerstand von rund 20 Prozent weist regionale Unterschiede auf. So steht in Sachsen rund jede 10. Wohnung leer und in Hamburg sind es gerade einmal 1,6 Prozent.

Größe und Zimmerzahl der Wohnungen wird vor allem Großstadtbewohnern zu schaffen machen, denn im Durchschnitt hat eine deutsche Wohnung 90 Quadratmeter Wohnfläche und 4,4 Zimmer. Die größten Wohnungen gibt es im Saarland und der Pfalz. Den kleinsten Wohnraum stellen Berlin und Hamburg zur Verfügung. Erstaunlich: 1,7 Prozent aller Wohnungen haben weder WC noch Dusche. Auch in Sachen Heizung wurde festgestellt, dass 200.000 Wohnungen keine Heizung haben. Hier wird mit dem guten alten Ofen geheizt.

Zu guter Letzt noch ein Blick auf das Alter der Bauten. Ein Bauboom, wie es ihn nach dem Krieg gab, war nie wieder zu verzeichnen. 43 Prozent der Bauten wurden zwischen 1949 und 1978 errichtet. In Berlin und Sachsen stehen die meisten Altbauten. Bayern hingegen verfügt über die meisten Neubauten. Der Zensus 2011 hat schon Erstaunliches hervorgebracht.